Wussten Sie, dass das sexuelle Belästigung sein kann?

Es gibt unterschiedliche Arten von sexueller Belästigung. Dazu zählen neben Bemerkungen zu Aussehen, Kleidung oder sexuellem Verhalten auch sexualisierte Darstellungen, unerwünschte Anmache und das in Aussicht Stellen von beruflichen Vorteilen bei sexuellem Entgegenkommen.

Sexuelle Belästigung ist ein Akt der Dominanz, die sich der*die Belästiger*in anmaßt. Jede Belästigung überschreitet persönliche Grenzen in einer für die betroffene Person unerwünschten Weise. So sind auch unerwünschte anzügliche Bemerkungen oder unerwünschte Anmache sexuelle Belästigungen.

Wer meint, mit solchen Bemerkungen witzig, cool oder aufgeschlossen zu sein, liegt falsch: Der*die Akteur*in begeht eine Belästigung, auch wenn er*sie es nicht böse meint oder nicht weiß, dass solche Verhaltensweisen Belästigungen sind.

Der Gesetzgeber definiert: „Sexuelle Belästigung liegt vor, wenn ein der sexuellen Sphäre zugehöriges Verhalten gesetzt wird, das die Würde einer Person beeinträchtigt oder dies bezweckt, für die betroffene Person unerwünscht, unangebracht, entwürdigend, beleidigend oder anstößig ist und […] eine einschüchternde, feindselige oder demütigende Arbeitsumwelt für die betroffene Person schafft oder dies bezweckt […].“ (§ 8 Abs 2 Bundes-Gleichbehandlungsgesetz – B-GlBG).

Das Recht schützt alle Beschäftigten und Studierenden am Arbeits- bzw Studienplatz vor Belästigungen. Vorgesetzte und Arbeitskolleg*innen werden, wenn sie das Belästigungsverbot missachten, ebenso haftbar wie LV-Leiter*innen, Studienkolleg*innen oder dritte Personen (zB Lieferant*innen).

Was tun?

Manchmal hilft es schon, die Person höflich darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Verhalten unerwünscht ist. Gerade unter Studienkolleg*innen ist das aber nicht immer leicht. Eine Empfehlung für alle Fälle: das Geschehene notieren und sich bei Bedarf an eine Vertrauensperson oder Beratungsstelle wenden.

Sind Sie der Student in diesem Szenario? Eine ernstgemeinte Entschuldigung und das Unterlassen solcher Witze und Bemerkungen sind angebracht. Das verbessert das zwischenmenschliche Klima an der Fakultät.

Generell gilt: Sollten Sie sich unsicher sein, was Ihr Verhalten bei anderen auslöst, sprechen Sie mit einer Vertrauensperson darüber und/oder lassen Sie sich beraten.