Im europäischen Katholizismus war lange das Konzept der Volkskirche dominant. Es geht von der weitgehenden Deckung von religiöser und sozial-kultureller Wirklichkeit aus. Spätestens seit der Spätmoderne steht dieses Modell unter Veränderungsdruck, auch wenn es noch immer als implizite Norm das kirchliche Leben zu bestimmen scheint. Der Wandel stellt sich in verschiedenen Ländern unterschiedlich dar. In dem Vortrag soll die Situation in Österreich und Deutschland mit der in den Niederlanden verglichen werden. Manches deutet darauf hin, dass sich der Transformationsprozess in der niederländischen Kirche eher und radikaler vollzogen hat.
Stefan Gärtner, Dr. habil., geb. 1965. Seit 2001 Universitätsdozent für Praktische Theologie (Poimenik) an der Universität Tilburg/Niederlande.