Das selten aufgeführte, großartige Orgelwerk von Olivier Messiaen wird im Rahmen der Eschatologie-Tagung „Hoffnung über den Tod hinaus. Brennpunkte der Eschatologie“ (16.-17. Dezember im Dekanatssaal der Fakultät) in der Augustinerkirche zur Aufführung gebracht:
Olivier Messiaen (1908-1992) gehört zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. In seiner Musik erlangt der Kosmos des christlichen Glaubens eine einmalige Musiksprache. Als Höhepunkt seines Schaffens gilt sein letztes Orgelwerk, das „Livre du Saint Sacrement“, das zunächst aus Improvisationen hervorgegangen ist. Man kann, ja muss das Werk als testamentarische Annäherung an das vielschichtige Mysterium der Eucharistie deuten. Nicht umsonst wurde Messiaens Livre als „das prunkvollste musikalische Heiligtum, das je zu Ehren des heiligen Abendmahls errichtet wurde“, als „Rekord in der Orgelliteratur“ und als „Klang gewordenes Gebet“ bezeichnet. Die eucharistischen Hymnen des Thomas von Aquin haben das Werk ebenso inspiriert wie die Theologische Ästhetik Hans Urs von Balthasars. Neben Dankbarkeit und Freude über die verborgene Gegenwart Christi wird auch die eschatologische Dimension der Eucharistie eindrucksvoll zum Klingen gebracht.
Prof. Jörg Abbing von der Musikhochschule Saarbrücken, der das „Livre du Saint Sacrement“ auf CD eingespielt hat und zu denbedeutendsten Messiaen-Interpreten zählt, wird das anspruchsvolle Werk am Freitag, den 16. Dezember, um 18 Uhr in der Wiener Augustinerkirche zur Aufführung bringen. Zuvor wird es im Rahmen der Tagung „Hoffnung über den Tod hinaus. Brennpunkte der Eschatologie“ einen Einführungs-Vortrag von Dr. Dorothee Bauer geben: „Vom Ende der Zeit und den Farben der himmlischen Stadt. Eschatologische Motive bei Olivier Messiaen“.