Der synodale Prozess, den Papst Franziskus der Weltkirche bis Oktober 2023 verordnet hat, braucht "kluge Navigation", wenn er über ein "unverbindliches Brainstorming von Reformwünschen" hinausgehen soll. Nach Einschätzung des Wiener Dogmatikprofessors Jan-Heiner Tück steigt die Chance auf Erfolg, "je klarer die Struktur, je deutlicher die Zielvorgaben" seien. Die katholische Kirche umfasse unterschiedliche kulturelle Großräume mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und auch Glaubensakzentuierungen in den Kontinenten und sogar innerhalb Europas. "Die Einheit der Kirche zu wahren, ohne die Vielheit zu beschneiden, ist eine schwierige Aufgabe, die zentralistisch kaum noch zu lösen ist", so Tück.