Rivolgersi al Dio assente

Autor(en)
Kurt Appel
Abstrakt

Der Artikel beabsichtigt, eine Hinführung zu einer Philosophie des Gebets zu geben. Dabei trägt er dem Umstand Rechnung, dass das Gebet sowohl eine Krise gegenwärtiger Theologie darstellt als auch ein Thema, welches selbst in jenen Philosophien, die die Frage des Absoluten thematisieren, ausgespart bleibt. In einem einleitenden Abschnitt weist der Text auf den Umstand hin, dass der himmlische Palast als Wohnstatt Gottes, der den direkten Adressaten traditionellen Gebetes dargestellt hat, aus dem Horizont zumindest der okzidentalen Welt zunehmend verschwunden ist. Konsequenz daraus ist eine nicht zu unterschätzende Krise und Leere der abendländischen symbolischen Ordnung. Ein weiterer Teil des Artikels nimmt Bezug auf die Philosophien von Leibniz und Hegel. Beide Denker kritisieren die fortschreitende Objektivierung der Welt, die nach Meinung des Verfassers aus dem Verschwinden des Adressats des Gebets hervorgeht, und zeigen auf, dass die Welt in einen affektiven und subjekthaften Raum eingebettet ist. Der Hauptteil der Arbeit schließlich widmet sich einer Phänomenologie des Gebets. Dieses kann in seiner Ausrichtung auf das Andere als Subjektwerdung des Menschen – als „Ich“ und als „Wir“ – verstanden werden, wenn es die Nichtrepräsentierbarkeit des Absoluten (Anderen) respektiert und gegenüber einer Übersetzung des „Ichs“ und der damit verbundenen Transformation des eigenen Begehrens offen bleibt.

Organisation(en)
Institut für Systematische Theologie und Ethik
Seiten
17-42
Anzahl der Seiten
26
Publikationsdatum
2017
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603206 Fundamentaltheologie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/rivolgersi-al-dio-assente(c46b3c09-f732-4853-b502-641ebe2ab3d6).html