Der Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen

Autor(en)
Thomas Mark Németh
Abstrakt

Dieser Beitrag beruht auf der Antrittsvorlesung des Verfassers, gehalten an der Universität Wien am 19. Mai 2022, und befasst sich mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine (2014–) nach der Großinvasion von 2022 und seinen religiösen Dimensionen. Der Krieg wirft nicht nur existentielle Fra-gen auf, sondern betrifft auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine und in Russland sowie ihr Verhältnis zueinander. Vorgestellt wird die vielfältige Religionslandschaft in der Ukraine und insbesondere die dortige Orthodoxie, die in zwei Jurisdiktionen gespalten ist. Behandelt werden die Frage nach der Rolle des Moskauer Patriarchats im Krieg so-wie Äußerungen von Papst Franziskus. Grundlegende Anfragen stellen sich an die Ökumene, aber auch an die christliche Friedensethik. Bei der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit ist das Verständnis historischer Dimensio-nen und ideologischer Faktoren äußerst wichtig. Über Kirchengrenzen hin-weg stellt sich die Herausforderung, mit der politischen Dimension umzu-gehen, sich nicht instrumentalisieren zu lassen und ethische Optionen zu treffen. Der wissenschaftlichen Theologie kommt dabei auch innerkirch-lich eine kritische Funktion zu, während die Kirchen vom zivilgesellschaft-lichen Engagement lernen können.

Organisation(en)
Institut für Historische Theologie
Journal
Limina: Grazer theologische Perspektiven
Band
6
Seiten
234-255
Anzahl der Seiten
22
Publikationsdatum
05-2023
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603208 Interkulturelle Theologie
Schlagwörter
ASJC Scopus Sachgebiete
Religious studies
Sustainable Development Goals
SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/der-krieg-gegen-die-ukraine-und-die-kirchen(ac77bbc1-36c8-43a0-a865-fa4670b2b466).html