"La vità non è diversa dalla vita, perchè la vita è nella Divinità unificata". Amore e libertà negli Scritti giovanili di Hegel

Autor(en)
Kurt Appel, Daniel Kuran
Abstrakt

Der Artikel befasst sich mit den Themen der Liebe und der Freiheit in Hegels frühen Schriften (der Frankfurter Periode, Frühe Schriften II) und arbeitet insbesondere deren Bedeutung für das Verständnis von Hegels späteren Werken der Phänomenologie des Geistes und der Wissenschaft der Logik heraus. Durch die Auslegung zentraler Stellen zur Liebe in den Frühen Schriften wird Hegels Kritik an Kant, situiert im Kontext seiner Interpretation des Christentums, erläutert und gezeigt inwiefern sein Verständnis der Liebe über die Entgegensetzung von Subjekt und Objekt sowie über die in der Transzendentalphilosophie angelegte theoretische und praktische Beherrschung der Objekte hinausgeht. Die Liebe impliziert nach Hegel dagegen ein herrschaftsfreies Verhältnis, welches der Welt als Subjekt und dem Anderen in seiner Differenz zu begegnen vermag, ohne diese einseitig zum festhaltbaren Objekt zu reduzieren. Die nach Hegel allerdings nur unzureichend verwirklichte Bedeutung des Christentums manifestiert sich für ihn in der Kategorie der Liebe, die vermittelt über das Ablassen des Absolutheitsanspruchs des eigenen Standpunktes einen sympathetischen Weltumgang ermöglicht. Dieser vermag es, Alterität weder als fremdes Gegenüber zu positiveren noch undialektisch einzuverleiben, sondern erkennt ein göttliches Moment im Freilassen des Anderen an. Die Kategorie der Liebe verweist damit aus sich auf ein Verständnis von Freiheit, das nach Hegel über die Form des Gesetzes und der darin implizierten, durch die Endlichkeit nie zu überwindenden Entgegensetzung von Allgemeinem und Besonderem hinausgeht. Dem Denken der Liebe entspricht
somit ein Verständnis der Freiheit, welches in Anerkennung der Kontingenz des Einzelnen das eigene Gesetztsein frei zu übernehmen und darin die Bestimmung zu einer nicht mehr bestimmbaren Offenheit zu begreifen vermag.

Organisation(en)
Institut für Systematische Theologie und Ethik, Forschungszentrum Religion and Transformation
Seiten
33-57
Anzahl der Seiten
25
Publikationsdatum
2023
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603206 Fundamentaltheologie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/la-vita-non-e-diversa-dalla-vita-perche-la-vita-e-nella-divinita-unificata-amore-e-liberta-negli-scritti-giovanili-di-hegel(4864a08f-f3a1-4d5a-8bc8-b719f4daede4).html