Menschwerdung und Schwächung

Autor(en)
Helmut Jakob Deibl
Abstrakt

Für Gianni Vattimo, einen der bedeutendsten Vertreter postmoderner Philosophie und Begründer des "schwachen Denkens", hat nach 1989, d.h. nach dem Ende der großen Erzählungen, eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage der Religion begonnen. In vorliegendem Band zeichnet Jakob Deibl diese Bezugnahme Vattimos nach. Zentral ist für Vattimo die paulinische Deutung der Menschwerdung des Logos als kenosis. Im Gedanken der Selbstentäußerung des Absoluten sieht er die entscheidende geschichtsphilosophische Kategorie, welche eine Möglichkeit bieten könnte, eine Re-Narration abendländischer Geschichte jenseits vereinnahmender, totalitärer Geschichtsentwürfe zu geben. Vattimos Konzept versteht sich als Erzählung des Abschieds von den großen Erzählungen und Erzählung der Schwächung starker Strukturen und tritt apokalyptischen Visionen eines Endes der Geschichte wie fundamentalistischen Versuchen, ihr erneut ein starkes Fundament zu geben, sowie Tendenzen ihrer nihilistischen Auflösung entgegen.

Organisation(en)
Institut für Systematische Theologie und Ethik
Band
5
Anzahl der Seiten
274
Publikationsdatum
05-2013
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603206 Fundamentaltheologie, 603106 Hermeneutik, 603105 Geschichtsphilosophie
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/menschwerdung-und-schwachung(168eda40-e054-42d2-b3e3-6a3e029f5e91).html