Job, Victim of Ironies

Autor(en)
Tobias Häner
Abstrakt

Oft wird Ijob 1,10 als rhetorische Frage übersetzt, fungiert textpragmatisch aber als ironische Behauptung. Das einleitende הלא zeigt nämlich nicht immer den Beginn eines Fragesatzes an, sondern hat mitunter eher eine asseverative oder präsentative Funktion. Linguistische Untersuchungen zum Vorkommen von הלא im biblischen Hebräisch haben mehrere Kennzeichen für einen nicht-interrogativen und nicht-negativen Gebrauch der Satzeröffnung zum Vorschein gebracht, wovon zwei in Bezug auf Ijob 1,10 zutreffend sind: Die Voranstellung des Subjekts vor dem Verb (in Verbalsätzen) sowie das Vorangehen einer rhetorischen Frage vor dem mit הלא eröffneten Satz. Ijob 1,10 ist daher eher als Behauptung denn als rhetorische Frage zu übersetzen. Zugleich wird diese Behauptung aufgrund von Wortwiederholungen, kontrastiver Gegenüberstellung und Übertreibungen als ironische Kritik an Gottes Schutz und Segen für Ijob und an der Frömmigkeit des Letzteren erkennbar.

Organisation(en)
Institut für Bibelwissenschaft
Journal
Studia Biblica Slovaca
Band
11
Seiten
87-102
Anzahl der Seiten
16
Publikationsdatum
12-2019
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603201 Alttestamentliche Bibelwissenschaft
Schlagwörter
ASJC Scopus Sachgebiete
Religious studies
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/job-victim-of-ironies(0bc798b4-6d4f-40c3-bd30-14b558763718).html