Der Forschungsschwerpunkt "Religion und Transformation in der gegenwärtigen Gesellschaft" bündelt die zentralen Schwerpunktsetzungen der Fakultät. Darin wird der Frage nachgegangen, inwieweit Religionen die Narrative, Sinn- und Lebenshorizonte, Werte und Institutionen der Gesellschaft prägen und durch diese verändert werden.

Darüber hinaus wird untersucht, in welcher Weise Religionen, nicht zuletzt die Katholische Kirche, auf globale Herausforderungen unserer Zeit reagieren: Traditions- und Identitätsverlust, Diversitäts- und insbesondere Genderdebatten, Klimawandel, begrenzte ökologische Ressourcen, Dialektik von Aufklärungsprozessen, Migration und Multikulturalität, religiöser Pluralismus, religiöser Fundamentalismus, Urbanisierung, Digitalisierung, Ungleichheit und Ungerechtigkeit u.a.m. Es werden Exitstrategien im Hinblick auf globale Krisenphänomene und Sinnkrisen und deren Niederschlag in Ethik, Politik, Bildung, Recht und Ästhetik thematisiert.

Exemplarisch werden Transformationsprozesse in religiösen Gegenwartskulturen Österreichs untersucht, etwa im Zusammenhang mit Migrationsgruppen und im Bildungs- und Schulbereich. Besonderes Augenmerk gilt der Transformation der Gottesfrage und religiöser Motive, wie sie im Bereich der Kunst, der gegenwärtigen Literatur und der religiösen Praxis sichtbar wird, speziell hinsichtlich des Erschließungspotenzials aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen.

Weitere Schwerpunkte liegen auf der Transformation christlichen Selbstverständnisses aus der Begegnung mit dem Judentum, millenaristischen und apokalyptischen Vorstellungswelten sowie auf der Hermeneutik religiöser Texte und ihren normativen, ethischen, ästhetischen, juridischen und praktischen Implikationen.

 

Der Forschungsschwerpunkt wird besonders im Forschungszentrum "Religion and Transformation in Contemporary Society" bearbeitet, das die Katholisch-Theologische Fakultät interdisziplinär mit anderen Institutionen der Universität Wien vernetzt.