Dr. Matthias Eichinger (1934 – 2018) war nach dem Studium an der Gregoriana in Rom als Dogmatiker in Tübingen, Münster und St. Pölten tätig und schließlich von 1986 bis zu seiner Pensionierung 1996 ordentlicher Professor für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Aus gesundheitlichen Gründen lebte er seither zurückgezogen in Wien. Als ausgewiesener Kenner der Theologie des Origenes und der Philosophie des deutschen Idealismus, vor allem Hegels, hat er sich einen Namen gemacht. Seine Theologie hat die Reformimpulse des Zweiten Vatikanischen Konzils entschieden aufgenommen und inhaltlich weitergeführt. Er verband den Ansatz einer anthropologisch gewendeten Theologie mit großer Kenntnis der Dogmengeschichte und ging den aktuellen kritischen Anfragen aus dem Bereich der Philosophie nie aus dem Weg.
Sein Wirken war geprägt von einer tiefen Spiritualität in der Spur von Charles de Foucauld. Den Studierenden der Fakultät wird er als ausgezeichneter akademischer Lehrer, dem Kollegium der Professorinnen und Professoren als engagierter und angenehmer Kollege in Erinnerung bleiben.
R. i. P.
(Nachruf von Jan-Heiner Tück)