Preisverleihung des Herbert-Haag-Preises 2022
Sonntag, 13. März 2022, 15:30 - 18 Uhr
Lukaskirche, Morgartenstraße 16, Luzern
Wolfgang Treitler wird mit dem Herbert Haag Preis 2022 ausgezeichnet. Der Preis rückt die Auseinandersetzung mit dem Machtmissbrauch in der katholischen Kirche ins Zentrum. Den Preis erhalten Menschen, die Opfer sexuellen und geistlichen Missbrauchs geworden sind, die ihre traumatischen Erfahrungen öffentlich gemacht haben und die sich persönlich für die Aufarbeitung dieses Jahrtausend-Skandals einsetzen.
Das Leid, das den Opfern des Missbrauchs durch die Kirche zugefügt wurde, kann kein Preis aufwiegen. Die Preisverleihung formuliert jedoch ein klares kirchenpolitisches und theologisches Statement: Im Zentrum stehen die Opfer und die Überlebenden kirchlichen Missbrauchs, nicht die Interessen der Institution. Zugleich soll mit dem Preis das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger gewürdigt werden.
Vortrag von Wolfgang Treitler zum Thema Machtmissbrauch
Montag, 14. März 2022, 18.15–20.30 Uhr
Universität Luzern, online
Durch bewusste Vertuschung, unklare Kompetenzbereiche, mangelnde Sachkenntnis und Fahrlässigkeit konnte in der Kirche eine «Kultur des Schweigens» entstehen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, in voller Kenntnis des Ausmasses des Missbrauchs den Täterschutz priorisiert und die Möglichkeiten der Opferfürsorge nicht ausgeschöpft zu haben. Die Referent:innen des Abends, die am Vortag mit dem Herbert-Haag-Preis 2022 ausgezeichnet werden, sprechen über den (Macht-)Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche.
18.15 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Adrian Loretan
Professor für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht, Universität Luzern
18.30 Uhr Die Missbrauchskrise und das Ende der katholischen Kirche, wie wir sie kannten
Dr. Doris Reisinger
Autorin / Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Goethe-Universität Frankfurt a. M.
19.30 Uhr Umkehr oder Untergang. Alternativen zur kirchlichen Infantilisierung und Gotteskrise
Prof. Dr. Wolfgang Treitler
Professor am Institut für Systematische Theologie, Universität Wien
20.30 Uhr Abschluss