Dates of the Poetics Lectureship summer 2022 - Christian Lehnert (in German)

April/May 2022

Poetikdozentur Literatur und Religion

Vier Vorlesungen - dienstags 19 Uhr im HS 6, Hauptgebäude der Universität Wien

Der Dichter und Theologe Christian Lehnert sucht in vier Vorlesungen Schwellen auf. An den Grenzen der Sprache erkundet er die Verwandtschaft von poetischen und religiösen Suchbewegungen ins Ungesagte. Das Verstummen Gottes am Kreuz und die gegenläufige Vorstellung von der Schöpfung als Sprachgeschehen bilden die Bezugspunkte, von denen her das Christentum als Sprachkraft erscheint, die nie verharren kann in dem, was gesagt ist.

 

1. Vorlesung (5. April)
Die weggeworfene Leiter.
Erste Gedanken eines Dichters zu einer religiösen Sprachlehre
Wenn der Glaube sich sprachlich artikuliert, verändern sich die Wörter und Sätze. Sie werden zu Instrumenten der Erkundung an den Grenzen des Sagbaren, weiten sich in Wink und Andeutung, Metapher und Erzählung über das hinaus, was sie sagen. Poetische Sprechen gehört vermutlich genuin hinein in das Geschehen des Logos, der Sprache wird …



2. Vorlesung (26. April)
Das Kreuz.
Vom Verlöschen der Sprache im Herzen des Christentums
Das Kreuz ist der Ort, wo der Logos verstummt. Mit dem letzten Atemzug Gottes am Karfreitag erlischt die Verständlichkeit der Welt. Wie poetisches Sprechen auf dem Schweigen aufruht, ein zerbrechliches Suchen nach Worten ist, hebt die Theologie an als paradoxes Sprachgeschehen aus dem Nichts …  



3. Vorlesung (10. Mai)
Fröhliche Urständ
Gedanken zur Sprache als Schöpfungsgestalt
Poetische Sprache führt zurück auf ein ursprünglich schöpferisches Moment in den Worten: Sie läßt sehen und hören, riechen und schmecken. Wie in rhythmischen Anklängen, in Versmaßen und Bildfindungen neue Welten entstehen können, so ist die christliche Rede von Schöpfung nie abstrakt, sondern betrifft das Sprechen selbst …



4. Vorlesung (24. Mai)
Atem. Wehen des Geistes
Was ist religiöse Erfahrung? Der Umgang mit Phänomenen, die mehr sind als sie sind, mit Lücken und Rissen im Sagbaren, mit Imagination und Verwandlungskraft ist der Dichtung vertraut. Die Durchlässigkeit der Wirklichkeit erkunden Verse und Mediationen in demselben Puls, im Aus- und Einatmen, Aus- und Einatmen …

 

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